Der Begriff Spiritismus ist von dem lateinischen Wort Spiritus, der Geist, abgeleitet. Er kann daher mit dem deutschen Wort Geisterlehre oder Geisterkult wiedergegeben werden. Man versteht unter dieser Bewegung das Bestreben, mit den Toten im Totenreich in Verbindung zu kommen. Geschichtlich läßt sich der Spiritsmus durch Jahrtausende zurückverfolgen. (Altes Testament: 1. Samuel 28,5f Mose 18,10f), ferner Anhaltspunkte in der Geschichte der christlichen Kirche. Die nichtchristlichen Religionen sind zu einem großen Teil spiritistisch orientiert. Der Spiritismus ist eine weltweite Bewegung geworden und wächst in allen Ländern rapide an.

Einige Formen des Spiritismus:

– Umbanda, Kardecsche Spiritismus, Macumbakult z.B in Brasilien

– Wudu (Voodoo) z.B in Westafrika und Haiti

 Einige Spiritistische Phänomen sind:

  1. Spiritistische Visionen
  2. Spiritistische Prophetie
  3. Tischrücken
  4. Ouijaboard
  5. Trancereden
  6. Automatisches Schreiben
  7. Spiritistisches Wahrsagen
  8. Konversation mit Geistern
  9. Exkursion der Seele
  10. Astralwandern
  11. Transfiguration
  12. Levitation
  13.  Apporte
  14. Spiritistische Angriffsmagie
  15. Spiritistische Abwehrmagie
  16. Spiritistische Erscheinungen

Folgende Erklärungen und Beispiele sind dem Buch „Okkultes ABC“ von Dr. Kurt Koch entnommen.

  1. Spiritistische Visionen

Die spiritistischen Visionen sind manches Mal den biblischen Visionen ähnlich und haben doch eine total verschiedene Wurzel. Biblische Visionen kommen aus der Sphäre Gottes, aus der Sphäre des Heiligen Geistes. Spiritistische Visionen stehen unter einer satanischen Inspiration. Dazu ein Beispiel: In Porto Alegre (Brasilien) kam ein 17jähriges Mädchen zu mir in die Seelsorge. Beim Brand eines großen Waffenarsenals erlebte es den ganzen Vorgang im Traum mit. Es sah, wie das mächtige Gebäude herunterbrannte bis auf die Grundmauern. Am gleichen Tag brachte die Tageszeitung die Bilder, so wie es sie gesehen hatte. Der Parapsychologe wird sagen, das Mädchen hat den Brandvorgang telepathisch aufgenommen. Ich habe gegen diese Erklärung nichts einzuwenden, nur sind damit die Wurzeln dieser Fähigkeit noch nicht klargelegt. Beide Großväter des Mädchens waren in Brasilien aktive Spiritisten. Wo bei den Vorfahren Spiritismus getrieben worden ist, sind die Nachkommen bis ins vierte Glied mit medialen Kräften ausgerüstet.

  1. Das Tischrücken

Das sogenannte Tischrücken wird von vielen Menschen als Gesellschaftsspiel angesehen. Allerdings handelt es sich um eine spiritistische Sitzung. Denn das Tischrücken wird praktiziert, um mit „Verstorbenen“ (in Wirklichkeit sind es Dämonen) in Verbindung zu treten und verborgene Informationen herauszufinden. Die Teilnehmer sitzen um einen runden Tisch, bilden mit den Händen eine Kette. Das Medium versucht mit dem Totenreich Verbindung aufzunehmen. Die Mitspieler stellen Fragen, die durch Klopfzeichen des Tisches beantwortet werden. Weder  treten dabei seelische Kräfte in Aktion noch wird das Unterbewußtsein der Teilnehmer angezapft, sondern es handelt sich um dämonische Kräfte. Ein Beweis dafür ist die Tatsache, dass betende, gläubige Christen die Aktion des Tisch- oder Glasrückens sofort außer Kraft setzen, wenn sie aus Unkenntnis in einen solchen Zirkel geraten.

  1. Ouijaboard

Ouijaboard“ oder „Talking board“ ist der englische Ausdruck für ein spiritistisches Wahrsagespiel, das in Deutschland Psychograph oder Buchstabierbrett genannt wird. Weitere Bezeichnungen sind Alphabettafel, Witchboard, Seelenschreiber, Hexenbrett oder ganz einfach sprechendes Brett. Es handelt sich um ein Brett mit Alphabet und Zahlen, sowie den Worten ja und nein (bzw. auf Englisch yes und no). Ein bewegliches Zeigegerät vervollständigt das „Spiel“, das schon im Jahr 1891 von dem US-Amerikaner Elijah Bond erfunden wurde. Im Jahr 1966 wurden die Rechte an die Firma Parker Brothers verkauft. Das ist in sofern interessant, da bereits ein Jahr später allein in Nordamerika vier Millionen Ouija-Boards produziert und verkauft wurden. Besonders in englisch sprechenden Ländern ist das Ouijaboard zu einem beliebten „Gesellschaftsspiel“ geworden.

Während einer Sitzung mit dem Buchstabierbrett stellt der Spielleiter den Kontakt mit den Geistern oder Verstorbenen her, damit die Teilnehmer Fragen an sie stellen können. Die Fragen beziehen sich sowohl auf die Vergangenheit als auch auf die Zukunft. Der Zeiger bewegt sich auf die einzelnen Buchstaben, die dann die Antwort ergeben. Versuche eine plausible Erklärung auf die geisterhafte Bewegung des Zeigers zu geben, sind nicht zufriedenstellend.

Dr. Kurt Koch: „Die amerikanischen Psychologen versuchen dieses Spiel zu verharmlosen. Sie behaupten, man könne nur Inhalte unseres Unterbewusstseins damit ans Licht bringen. Diese Behauptung lässt sich schnell widerlegen. Es werden ja auch verborgene Dinge der Vergangenheit und der Zukunft geoffenbart, die nicht in unserem Unterbewusstsein verankert sein können.“

  1. Trance-Reden

Das Trance-Reden ist ein medialer Vorgang. Es funktioniert nur, wenn ein Medium anwesend ist, das diese Form des Spiritismus beherrscht. Das Medium versetzt sich in Trance, eine Art Tiefschlaf, und die Geister sollen dann durch das Medium mit den anwesenden Personen sprechen können.

Beispiel:

In einer lutherischen Kirche in Südafrika hatte ich zu predigen. Der Vorgänger des jetzigen Pfarrers ließ sich von den Spiritisten verführen. Man hatte dem zögernden Pastor erklärt, in ihren Sitzungen würde Luther sprechen. Welcher lutherische Pfarrer wollte nicht gerne einmal Martin Luther hören? So besuchte der lutherische Pfarrer die spiritistischen Sitzungen. Seine Frau und seine Tochter begleiteten ihn. Der Pfarrer hatte rasch gemerkt, dass es sich hier um einen schamlosen Betrug der Dämonen handelte; denn Martin Luther hat niemals so primitiv und geistlos gepredigt wie dieses spiritistische Medium. Unter fürchterlichen Kämpfen sagte er sich von den Spiritisten los. Er ist aber kurze Zeit später gestorben. Seine Frau und Tochter konnten sich nicht mehr lösen. Sie blieben in den Fängen dieser Spiritisten.

  1. Automatisches Schreiben

Bei diesem spiritistischen Vorgang muss das Schreibmedium innerlich völlig ruhig werden, darf sich auf nichts konzentrieren, dann kommt plötzlich der Schreibzwang über das Medium. Eines der vielseitigsten und fähigsten Medien war Matthew Manning. Eine Reihe von Parapsychologen hat sich schon mit Manning befasst.

In diesem Zusammenhang ein Beispiel über automatisches Schreiben: Ein Parapsychologe besuchte Manning, um einige seiner Experimente zu kontrollieren. Manning bot sich an, eine Diagnose seiner Gesundheit zu stellen. Er nahm ein Blatt Papier und schrieb das Geburtstagsdatum des Parapsychologen oben an die Spitze. Dann wartete er. Etwa nach einer Minute begann seine Hand in einer völlig anderen Handschrift zu schreiben. Was niedergeschrieben wurde, wurde unterzeichnet mit Thomas Pann. Interessanter war die Diagnose, die dieser Thomas Pann aus dem Jenseits gab. Sie lautete: „A malfunction in the epigastric region“ (Eine Überfunktion im epigastrischen Bereich). Der Parapsychologe fragte Manning: „Wissen Sie, was das ist ,im epigastrischen Bereich‘?“ Manning antwortete: „Nein, ich weiß es nicht.“ Der Parapsychologe sagte: „Mir ist das auch nicht ganz klar.“ Die Nachprüfung durch einen Arzt ergab aber die Richtigkeit dieser Diagnose. Diese Erkenntnisse können also nicht aus dem Unterbewusstsein von Manning kommen. Hier liegen außermenschliche Einflüsse vor.

Das automatische Zeichnen liegt auf der gleichen Ebene. Manning nimmt einen Zeichenstift in die Hand, wartet, und dann fängt er plötzlich an, rasch zu zeichnen. Nach einigen Minuten wechselt sein Stil. Er zeichnet in der Art bekannter Künstler. So z. B. gab er eine Reproduktion des Rhinozeros, das 1515 von Albrecht Dürer gezeichnet worden ist und im Britischen Museum in London hängt. Nach wenigen Minuten zeichnete Manning in der Gegenwart des Parapsychologen das Bild von der Salome, die den Kopf von Johannes dem Täufer vor sich auf einem Tisch liegen hat. Dieses Gemälde stammt von Aubrey Beardsley. Ich selbst habe die beiden Zeichnungen gesehen und weiß auch, dass Manning niemals das zeichnerische Talent hat, etwa aus dem Gedächtnis die Zeichnung Dürers oder das Gemälde von Beardsley zu kopieren. Manning glaubte ursprünglich, das Unterbewusstsein sei für alle diese Fähigkeiten haftbar zu machen. Diese Meinung hat er schon lange aufgegeben. Er glaubt nun daran, dass er seine Impulse und Fähigkeiten aus der unsichtbaren Welt bekommt.

  1. Spiritistisches Wahrsagen

Eine Frau erzählte mir im evangelischen Frauenverein ganz offen, dass sie an einer spiritistischen Sitzung teilgenommen habe. Während der Sitzung fragte eine Frau, ob ihr Mann, der seit Jahren verschollen war, noch lebe. Die Fragestellerin musste ein Kleidungsstück des Mannes abgeben. Das Medium schloss einige Sekunden die Augen und sagte: „Ihr Mann lebt in Italien.“ Wie sich später herausstellte, stimmte es. Wir haben hier also eine Kombination der psychometrischen und spiritistischen Wahrsagerei. Die Menschen, die solche Hilfe in Anspruch nehmen, kommen unter einen Bann.

  1. Konversation mit Geistern

Starke Medien mit gut entwickelten Fähigkeiten brauchen kein Kontaktmittel, um mit den Geistern zu verkehren. Sie können die Geister direkt sehen und mit ihnen sprechen und Antworten erhalten.

Dazu ein Beispiel aus Lismore in Australien: Eine Frau berichtete mir in der Seelsorge von ihren schweren Anfechtungen. Ihr Onkel war Spiritist. Bevor er starb, übergab er seiner Nichte seine medialen Kräfte. Wir finden diesen Tatbestand oft bei den Besprechern, die erst dann sterben können, wenn sie ihre magischen Kräfte einem andern übertragen haben. Seitdem nun diese junge Frau von ihrem sterbenden Onkel die medialen Kräfte übernommen hatte, erlebte sie furchtbare Angstzustände. Sie sah Dämonen, hörte Klopfzeichen, Poltergeräusche und andere Störaktionen. Sie ging in ihrer Not zu einem Arzt statt zu einem erfahrenen Seelsorger. Der Arzt meinte natürlich, sie würde an einer Form der Schizophrenie leiden und wies sie in eine Klinik ein. Auch dort erhielt sie eine psychiatrische Behandlung, die keinen Erfolg hatte. Sie wurde wieder entlassen und hatte nach wie vor die Erscheinungen. Sie konnte nicht nur die Geister sehen, sondern auch mit ihnen sprechen, ihnen Fragen stellen und erhielt Antworten. Dabei zerrüttete sich ihr Nervensystem immer mehr.

Ein weiteres Beispiel: Bei einem Vortrag in Frankfurt kam hinterher eine junge Spiritistin zu mir, die mir offen gestand, dass sie seit Jahren Geisterverkehr pflege. Es habe mit Tischrücken und Glasrücken angefangen. Später aber habe sie das nicht mehr nötig gehabt, sondern habe die Geister direkt fragen können. Sie hätten ihr geantwortet. Als ich darauf aufmerksam machte, dass diese Geister ihr Leben zerstören würden, gab sie das unumwunden zu.

  1. Exkursion der Seele

Es gibt spiritistische Medien, die die Fähigkeit besitzen, ihre Seele aus dem Körper herauszusenden, um verborgene Dinge zu erforschen. Es ist also eine spiritistische Form des Hellsehens.

Dazu ein Beispiel: In London hatte ich in der „All Saints Hall“ einen Vortrag. Es waren viele anglikanische Priester zugegen. Nach dem Vortrag gab es eine Diskussion. Ein anglikanischer Pfarrer erklärte, er hätte die Fähigkeit, seine Seele aus dem Körper zu lösen und wegzuschicken, um verborgene Dinge zu erkunden. Dieser Zustand der Trennung würde ohne seinen Willen zustande kommen. Er meinte, es wäre das gleiche wie bei dem Apostel Paulus, der in 2. Korinther 12,3 sagte: „Ich weiß nicht, ob ich innerhalb oder außerhalb des Leibes war.“ Der Pfarrer fuhr fort, er könne diesen Vorgang nur stoppen, wenn er sich das Kreuz Jesu Christi vorstelle. Er halte diese Fähigkeit für eine Gabe Gottes. Er hätte auch die Gabe des zweiten Gesichtes. Ich machte den Pfarrer darauf aufmerksam, dass ich die Exkursion der Seele in spiritistischen Familien beobachtet hätte. Normalerweise waren Eltern oder Großeltern Spiritisten gewesen, wenn bei Enkeln solche Fähigkeiten auftauchen. Der Pfarrer bestritt das. Plötzlich bekam ich einen Bundesgenossen. In der letzten Reihe stand ein Mann auf, den ich nicht kannte. Er sagte: „Ich hatte die gleiche Fähigkeit, bin aber durch Christus frei geworden. Rufen Sie einfach Jesus Christus an, denn wer den Namen des Herrn Jesus anruft, wird errettet werden.“ Ein oder zwei Tage später bekam ich von diesem anglikanischen Priester einen Anruf, ob ich nicht für ihn Zeit hätte. Ich antwortete ihm: „Für eine Diskussion habe ich keine Zeit, aber für eine seelsorgerliche Aussprache.“ Er antwortete: „Genau das ist es, was ich brauche.“ Mit seiner Erlaubnis darf ich das Beichtgespräch ohne Namensnennung veröffentlichen. Er beichtete, dass er tatsächlich mit Spiritisten zu tun gehabt habe. Er sagte sich los, nahm Jesus an und lud mich daraufhin zu Vorträgen in seine Gemeinde ein. Seine Kirche war überfüllt.

  1. Astralwandern

Astralwandern wird auch Astraltravelling  oder Astroprojection genannt. Die Spiritisten, die die Exkursion der Seele beherrschen, lassen ihre Seele nur auf unserer Erde umherschweifen. Die starken Medien, die das Astralwandern beherrschen, behaupten, sie könnten ihre Seele auch auf den Mond oder auf die Planeten senden, um dort Forschungen anzustellen. Manche sind sogar so kühn zu behaupten, dass sie schon in die Sphäre Gottes vorgedrungen seien. Natürlich ist das völlig absurd. Gott lässt sich nicht von Spiritisten ins Handwerk pfuschen.

  1. Transfiguration

Man versteht darunter, dass ein spiritistisches Medium sich mit dem Gesichtsausdruck in eine andere Person verwandelt.

Beispiel: In London lernte ich Mister Millen kennen. Er war jahrelang ein hochqualifiziertes Medium. Seine Frau und ein Gebetskreis setzten sich für ihn ein. Nach harten Kämpfen durfte er durch Christus frei werden. Dieser ehemalige Spiritist hat mir einiges über seine medialen Künste berichtet. Er beherrschte zum Beispiel auch die Transfiguration. Wenn er in der Trance saß, wurde er gleichsam von einer unsichtbaren Masse überkleidet. Vermutlich war das das spiritistische Teleplasma. Sein Gesicht nahm dann das Aussehen irgendeines Verstorbenen an, den man zu sehen wünschte. So hat z. B. eine Frau ihre Großmutter verlangt und hat sie auch nach der Transfiguration erkannt. Sie umarmte ihre Großmutter und weinte.

  1. Levitation

Levitationen werden von den Spiritisten auf allen Kontinenten praktiziert. Das Wort kommt von dem lateinischen levitas (leichtes Gewicht, Beweglichkeit) und dem Verb levare (leichter machen, erheben, aufrichten). Bei den spiritistischen Levitationen scheint die Schwerkraft der Erde aufgehoben zu sein. Personen schweben zur Decke.

  1. Apporte

Der Begriff kommt vom lateinischen apportare (herbeibringen). Man versteht darunter das plötzliche Auftauchen von Gegenständen in geschlossenen Räumen. Es gibt zwei Formen. Die Gegenstände verschwinden wieder, genau wie sie gekommen sind, oder die Gegenstände bleiben erhalten.

 

Dr Kurt Koch warnt vor dem Praktizieren  aller Arten des Spiritismus. Durch seine langjährige Tätigkeit als Evangelist und Seelsorger kam er in Kontakt mit unzähligen Menschen, die Störungen ihres seelischen Empfindens erlitten, nachdem sie an spiritistischen Séancen usw. teilgenommen hatten. Doch er bezeugt:

Von medialen Kräften wird man frei, wenn man sein Leben Christus ausliefert und sich von diesen Mächten, auch von den Sünden der Vorfahren lossagt.

Siehe auch: Auswirkungen und Befreiung okkulter Betätigung