Ein Talisman, Amulett oder Fetisch ist ein künstlicher Gegenstand, der als beseelt oder mit Macht ausgestattet gilt. Er wird zum persönlichen Schutz getragen oder verehrt. Durch das Tragen dieser vermeintlichen Kraftträger und Schutzsymbole schenkt man ihnen Glauben und Vertrauen.

Amulett kommt vom lateinischen amuletum und bedeutet Abwehrmittel. Ein Amulett ist ein mit Kraft aufgeladener Gegenstand zum Schutz vor magischer oder dämonischer Gefahr. Talisman kommt von arabisch tilasmun und griechisch telesma und bedeutet zunächst Vollendung, Weihe, dann auch Aneignungszauber.

Als Amulette und Talismane kommen alle Gegenstände und Teile der organischen und anorganischen Welt in Frage, denen der antike oder moderne Mensch eine Kraftladung zuschreibt. Die Wirkung von Fetischen, Amuletten und Talismanen wird durch Inschriften, vor allem durch Zaubersprüche, verstärkt. Wichtig für den heutigen Umgang mit dem Fetischismus ist die Tatsache, dass dieser Kult seine Wurzeln in der Magie des Heidentums hat.

Der Fetischismus ist nicht nur eine Erscheinung der antiken und Naturreligionen, sondern auch ein Phänomen des Aberglaubens in der Gegenwart. Die Verehrung von Haaren, Federn, Nägeln, Hörnern, Klauen, Zähnen, Spinnen, Skarabäen, Schweinchen, Lorbeer, Knoblauch, Halmen, Fäden, Schnüren, Quasten, Bändern, Feuersteinen, Speerspitzen usw. in der Antike und bei den Urvölkern hat ihre Parallele in derselben dinglichen Vergötzung von vierblättrigen Kleeblättern, Glückspfennigen, Glückspilzen, Glücksschweinchen, Hufeisen, Glücksbriefen, Amuletten, Reliquien, Osterwasser, Maskottchen, Bordtieren, Schornsteinfegern als Symbolzeichen des Glückes, ferner in der Furcht vor Käuzchen, Raben, Spinnen, schwarzen Katzen, alten Frauen, dem Stillstand der Uhr, der Zahl 13 und dergleichen mehr als Unglücksboten.

Okkulte Gegenstände wie Amulette, Talismane, Fetische, Maskottchen, Himmelsbriefe, Glücksbriefe, Brandbriefe, Götzenfiguren und alle Kultgegenstände außerchristlicher Religionen sind Kristallisationspunkte dämonischer Mächte. Die Rationalisten lachen darüber und betreiben damit das Geschäft des Teufels.

Missionarsfrauen haben oft berichtet, dass von dem Augenblick an, als ihre Männer die Teufelsmasken im heimischen Wohnzimmer aufhängten, Unfriede und Streit in der Familie herrschten. Es ist außerordentlich töricht und zeugt von großer Unerfahrenheit, wenn Missionare in ihrer Sammelleidenschaft Teufelsmasken und andere kultische Gegenstände vom Missionsfeld mitbringen und zu Hause aufhängen oder aufstellen.

Die Heiden, die zur Bekehrung kommen, wissen sofort, dass sie ihre Götzen vernichten müssen. Als 1913 in Liberia eine kleine Erweckung unter einem Prediger Harris entstand, warfen die Menschen sofort ihre Götzen weg. Als in den letzten zehn Jahren eine Erweckung auf der Insel Rote durch Pastor Zacharias entstand, zerstörten die Menschen ihre Götzen und verbrannten sogar die Häuser, in denen die Götzen aufgestellt waren. Sie sagten, die Atmosphäre in den Häusern sei durch die Götzen belastet. (Quelle: „Okkultes ABC“ und „Seelsorge und Okkultismus“, Dr. Kurt E. Koch)