Das Amulett (lat.: amuletum = Kraftspender) ist ein Gegenstand, dem magische Kräfte zugeschrieben werden, um Glück zu bringen oder vor Schaden schützen soll. Amulette werden am Körper oder in der Kleidung getragen. Das Amulettetragen ist eine jahrtausendalte und über alle Länder verbreitete Sitte und ist in allen Religionen bekannt. In vorgeschichtlicher Zeit hängten sich Menschen Tierzähne oder Krallen ihrer erlegten Beute an den Körper, um die Kraft des Tieres zu besitzen. Als Amulett galt bei den Ägyptern der Skarabäus, bei den Chinesen eine Lochmünze und Zauberformeln in Geheimschrift. Bei den alten Griechen war es das Goldene Vlies, bei den Indianern Nordamerikas der Medizinbeutel. In Europa wandte sich die christliche Kirche schon früh gegen den Aberglauben, zu dem auch Amulette gerechnet wurden. Das hinderte jedoch nicht das Volk daran, an Amuletten mit christlichem Bezug festzuhalten, z.B. als Symbol ein Kreuz. Heutzutage tragen viele Menschen ein Amulett um den Hals. Manche Leute nageln ein Hufeisen über die Türschwelle, um Unglück abzuwenden. Andere haben ein Glückszeichen am Schlüsselbund. Autofahrer hängen ein Maskottchen als Talisman (arabisch: tilsam = Zauberbild) in ihr Fahrzeug. Piloten und Kapitäne haben ein Bordtier, Sportmannschaften ein Stofftier als Maskottchen.

Harmlose Amulette, Maskottchen oder Talismane gibt es nicht.

Wenn jemand an ihre Wirkung glaubt, macht er sich von diesen toten Dingen abhängig und gerät dadurch in die Fänge Satans. Bei dem abergläubischen Brauchtum des Amulettetragens geht es um die Frage, auf wen man sein Vertrauen setzt: auf den lebendigen, allmächtigen Gott oder auf einen toten Gegenstand.

 Beispiele aus dem Buch „Okkultes  ABC“, Dr. Kurt Koch

B 41 Ein junger Mann wurde gegen Kinderlähmung besprochen. Der Besprecher gab ihm ein Amulett um den Hals und riet ihm, eine Schere und eine Bibel unter das Kopfkissen zu legen. Zugleich schrieb ihm der Besprecher einen Spruch auf und gab ihm die Anweisung, diesen Spruch in die Bibel zu legen. Die Kinderlähmung wurde auskuriert, der Junge aber erhängte sich nach einigen Jahren.

B 165 Viermal weilte ich auf der Insel Sizilien und hörte von Priestern, die Schwarze und Weiße Magie trieben. Das gleiche erlebte ich in der Schweiz. Eine Frau hatte von einem Kapuziner ein Amulett erhalten. In der Seelsorge öffnete sie es. Darin befand sich ein Zettel mit der Verschreibung ihrer Seele an den Teufel. Auch von Mönchen des Kantons Solothurn hörte ich Ähnliches.

B 448 Ein epileptisches Mädchen ging treu in den christlichen Jugendkreis. Da ließ die Mutter aus Unkenntnis ihre Tochter besprechen. Die Epilepsie verschwand. Seit dem Besprechungsvorgang kam das Mädchen nicht mehr unter das Wort Gottes. Dem Pfarrer fiel das natürlich auf. Er besuchte die betreffende Familie und fragte nach dem Grund des Fernbleibens. Die Sache kam ans Licht. Nach der Aufklärung gab das geheilte Mädchen ein Amulett heraus, das zu seinem Entsetzen eine Teufelsverschreibung enthielt. Sowohl die Mutter als auch die Tochter taten Buße darüber. Beide kamen wieder unter das Wort Gottes. Sie konnten wieder die Bibel lesen und beten. Die Epilepsie tauchte aber erneut auf.

B 452 Bei einer Vortragstour in Argentinien wurde ich von Pfarrer Albert Renschler begleitet, der mich zu verschiedenen protestantischen Gemeinden brachte. Sehr aufschlussreich war unsere Tour durch Entre Ríos. Ein Pfarrer in diesem Gebiet berichtete nach einem Vortrag, dass er von einem Besprecher geheilt worden ist. Gleichzeitig hat er von dem Besprecher ein Amulett erhalten. Wir baten ihn, das Amulett doch einmal zu öffnen. Er tat es und war zu Tode erschrocken, als er erblickte, dass sich in dem Amulett ein Stück Papier mit einer Teufelsverschreibung befand. Er verbrannte und vernichtete Papier und Amulett und sagte sich im Namen Jesu vom Teufel los. Dann allerdings trat seine Krankheit wieder auf.

Dass die Krankheiten wieder auftauchen, wenn der Bann des Besprechens gebrochen ist, ist ein gutes Zeichen. Denn das bedeutet, dass der Bann gelöst ist. Dieses Beispiel zeigt aber auch, dass selbst Pfarrer in Unwissenheit solche Dinge an sich vornehmen lassen.