Das Besprechen gehört zu dem Kapitel der magischen Heilungen. In Deutschland gibt es dafür verschiedene Ausdrücke: In Süddeutschland sagt man „Brauchen“, in Hamburg „Bepusten oder Beblasen“, in der Lüneburger Heide „Wegversetzen“. Andere Ausdrücke sind: Beschreien, Bespeien.

Man unterscheidet der Form nach ein schwarzmagisches und ein weißmagisches Besprechen. In der Weltliteratur wird behauptet, die Schwarze Magie erfolge mit Hilfe des Teufels und Weiße Magie mit der Hilfe Gottes. Diese Definition ist falsch. Die Weiße Magie geschieht genauso mit den Kräften der Unterwelt wie die Schwarze Magie. Der Beweis ist sehr leicht zu führen. Die Auswirkungen der Weißen Magie sind genau wie die der Schwarzen Magie. Bei der Weißen Magie wird Missbrauch mit den drei höchsten Namen getrieben. Zu den drei höchsten Namen wird gewöhnlich dann ein Zauberspruch hinzugefügt, der dem 6. und 7. Buch Moses oder einem anderen Zauberbuch entnommen wird.

Das magische Besprechen wird in der ganzen Welt praktiziert. Kurt Koch konnte auf allen Kontinenten zusammengenommen etwa 1500 Besprechungsbeispiele sammeln. Familien, in denen das Besprechen aktiv oder passiv betrieben wird, sind von Unglücksfällen geradezu verfolgt. Selbstmorde, Morde, schwere unheilbare Erkrankungen und viel anderes Missgeschick häuft sich in solchen Familien. Manchmal arbeiten Besprecher unter einem frommen Deckmantel.

Beispiele aus dem Buch „Okkultes  ABC“, Dr. Kurt Koch

Folgen des Besprechens

Eine Frau wurde als dreijähriges Kind magisch besprochen. So weit sie zurückdenken kann, hat sie Depressionen, Selbstmordgedanken, selbstquälerische Anfechtungen und viele Unfälle. In einem Jahr hatte sie drei Gehirnerschütterungen. Ihr Bruder, der auch magisch besprochen worden ist, zeigt die gleichen seelischen Störungen. Er ist verwildert, hat Selbstmordgedanken, und schließlich entwickelte sich eine Zwangsneurose mit dem Inhalt, er müsste im Namen Gottes Kinder umbringen. Selbstverständlich haben nicht alle Zwangsneurosen einen okkulten Hintergrund. Aber bei etwa der Hälfte der Zwangsneurotiker konnte ich eine okkulte Vergangenheit beobachten.

Depressionen, Poltern, Fratzen

Ein Mann war bei einem okkulten Besprecher in Herisau (Schweiz). Die Behandlung führte zur Heilung seines organischen Leidens. Seit dieser Zeit leidet der Patient aber unter Depressionen. Nachts hört er Klopfzeichen, Poltern und sieht Fratzen und verstümmelte Menschen.

Antwort auf ernstes Gebet

Eine Missionarin einer deutschen Missionsgesellschaft öffnete ihre Wohnung einem Heilpraktiker, der die Bibelstunden der landeskirchlichen Gemeinschaft besuchte, und der daher in dem Ruf stand, ein gläubiger Mann zu sein. Von nah und fern kamen die Gemeinschaftsleute, um sich von diesem christlichen Heilpraktiker behandeln zu lassen. Meine Berichterstatterin fuhr ebenfalls mit einigen Leuten ihrer Gemeinschaft zu diesem Bruder. Unterwegs betete sie sehr viel, etwa in dem Sinn: „Herr Jesus, wenn dieser Mann nicht mit deinen Kräften arbeitet, dann beschütze  du mich vor ihm.“ Es kamen alle der Reihe nach zur Behandlung in das Sprechzimmer des Mannes. Als meine Berichterstatterin seinen Raum betrat, blickte er sie an und verwies sie sofort wieder aus seinem Sprechzimmer mit dem Hinweis: „Mit Ihnen kann ich nichts anfangen.“ Damit war ihr Gebet erhört. Sie machte die Missionarin darauf aufmerksam, dass sie einen ungöttlichen Mann im Hause beherberge. Die Missionarin war zuerst sehr erbost, war dann aber doch willig, darüber zu beten. Intensives Gebet hat nun dazu geführt, dass ohne Kündigung dieser Heilpraktiker und Besprecher das Haus verließ, weil er die geistliche Atmosphäre nicht mehr aushielt.

Magisches Heilen in Russland

Ein Russlanddeutscher kam zu mir und beichtete. Er sagte, dass seine Eltern fromme Leute gewesen wären. Sie hatten zwar in ihrem Dorf in Russland keine Kirche, aber der Vater hielt im Haus Hausbibelstunden, zu denen sich viele Volksdeutsche einfanden. Eines Tages wurde er krank. Weit und breit war kein Arzt in ihrer Gegend. So hatte die Mutter ihn aufgefordert niederzuknien. Sie legte ihm die Hände auf den Kopf, sagte einen Spruch und die drei höchsten Namen, und er wurde tatsächlich gesund. Erst viel später erfuhr er, dass es ein Spruch aus dem 6. und 7. Buch Moses gewesen war. Was die Mutter an ihm getan hatte, war kein biblisches Gebet, etwa nach Jakobus 5,14, sondern war Zauberei. Sie hat ihren eigenen Sohn unter Missbrauch der drei höchsten Namen magisch besprochen. Nun war der Mann in meiner Seelsorge und erzählte mir, dass sein ganzes Leben unter diesem Besprechungsvorgang litt. Obwohl sein Vater ein gläubiger, bibelfester Mann war, konnte er kein Verhältnis zum Wort Gottes und zu Christus finden. Er verwilderte auf jedem Gebiet. Er wurde haltlos dem Alkohol gegenüber und trieb noch andere Dinge, die hier nicht genannt werden können. Erst jetzt erkannte er im Zusammenhang mit meinen Vorträgen und meinen Büchern, dass er durch diese magische Heilung schwer belastet worden war. Er tat Buße, beichtete alles und sagte sich im Namen Jesu von diesem Besprechen seiner eigenen Mutter los.

Es ist oft ein schmaler Grat zwischen Göttlichem und Dämonischem. Der natürliche Mensch hat keine Unterscheidungsgabe. Nur, wenn der Heilige Geist uns die Augen öffnet und wir genügend seelsorgerliche Erfahrungen besitzen, sind wir imstande, diese beiden Gebiete auseinanderzuhalten.