Auf dem Gebiet des Heilens ist vor allem der religiös getarnte Spiritismus aktiv. Es gibt so genannte Glaubensheiler, die nicht mit der Kraft des Heiligen Geistes arbeiten, sondern mit religiösem Spiritismus oder weißer Magie. Die bekanntesten spiritistischen Heiler sind Arigo aus Brasilien, Harry Edwards aus England und Antonio von den Philippinen. Jeder hat seine eigene Methode, aber alle beziehen ihre Kraft aus der gleichen Quelle.
Arigo ist ein Trance-Chirurg. Er versetzt sich und seinen Patienten in Trance und operiert dann mit einem kleinen, scharfen Küchenmesser. Seine berühmteste Tat war die Lungenoperation an einem Politiker, der dies anschließend bekannt gab. Arigo, der über keine medizinische Ausbildung verfügte, führte die Operation nach einem amerikanischen System durch, das zu dieser Zeit in Brasilien wegen fehlender Instrumente noch nicht praktiziert wurde.
Harry Edwards
wird als Geistheiler bezeichnet. Er sagt, dass er nur heilen kann, wenn seine »Engel« anwesend sind. Er stellte seine Diagnosen und gab Impulse für die Heilung, während er sich in Trance befand. Dr. Kurt E. Koch hat in England immer wieder Menschen seelsorgerlich betreut, die durch Harry Edwards belastet waren. Wer diese »Engel« sind, wurde ihm unter anderem in einem seelsorgerlichen Gespräch offenbart. H. Edwards verkaufte sein erstes Haus an gläubige Christen. Als das junge Ehepaar einzog, stellten sie mit Schrecken fest, dass das Haus ein Tummelplatz böser Geister war. Sie wurden so geplagt, dass sie das Haus schweren Herzens mit Verlust wieder verkauften. Harry Edwards war Präsident einer spiritistischen Heilerorganisation mit 2000 Geistheilern.
Antonio von den Philippinen ist ein Spezialist für Dematerialisationen. In einer Art Halb- oder Volltrance lässt er Krankheiten verschwinden. Er entfernt zum Beispiel eine Gallenblase, die mit Steinen gefüllt ist, indem er ohne Instrumente über der Bauchdecke des Patienten Handgriffe ausführt, als würde er die Bauchdecke öffnen und die Gallenblase herausziehen. Manchmal, nicht immer, hat er danach blutige Hände.
Allen drei gemeinsam ist der religiöse Nimbus, mit dem sie sich umgeben haben.
Arigo stellt sich vor der Operation unter ein Marienbild und betet ein Vaterunser.
Harry Edwards wird von Laien sogar für einen Priester gehalten.
Antonio sagt, er faste und bete. Nur so könne er die Operationen durchführen. Ein Arzt aus Zürich, der als gläubig gilt, meint, Arigo heile wie die Apostel der Urgemeinde. Ein deutscher Pfarrer aus München stellte die gleiche Behauptung auf.
Das ist eine schreckliche Verwirrung des Geistes und eine Verwirrung der Vorstellungen. Die Gabe der Geisterunterscheidung fehlt bei den sogenannten Christen.
Auf der gleichen Ebene irreführend ist zum Beispiel der Satz: »Alle Heilung kommt von Gott.« Das hat Oral Roberts in einer Zeitschrift behauptet, und das hat Kathryn Kuhlman in ihrem Buch »I believe in miracles« geschrieben. Wenn sie gesagt hätten: »Alle echte Heilung kommt von Gott«, dann könnte dieser Satz stehen bleiben.
Man kann diese Heilmethoden nicht einfach als Schwindel bezeichnen. Es werden tatsächlich Heilerfolge erzielt. Aber um welchen Preis?
Dr. Kurt E. Koch im Buch „Okkultes ABC“:
„Seit einigen Jahrzehnten beobachte ich die schwerwiegenden negativen Auswirkungen solcher Heilungen auf das Seelenleben und das Glaubensleben.
Der Apostel Paulus warnt die Korinther vor falschen Aposteln und betrügerischen Arbeitern, die sich als Apostel Christi ausgeben. „Und das ist auch kein Wunder; denn er selbst, der Satan, verstellt sich als Engel des Lichts.“ (2. Kor. 11, 14).