Im Buch „Okkultes ABC“ berichtet Dr. Kurt Koch folgendes:

Bei meinen Ostasientouren kam ich oft mit diesem Problem der Massensuggestion in Berührung. Ich will es mit verschiedenen Beispielen darstellen:

Ein deutscher Arzt, der mir sehr gut bekannt ist, berichtete mir folgendes Erlebnis. Vor einigen Jahrzehnten war er Schiffsarzt und kam mit seinem Schiff eines Tages nach Hongkong. Bei einem kleinen Landausflug, zusammen mit einem Juristen und einem Seeoffizier, gerieten sie an einen großen Menschenauflauf. Sie blieben stehen und beobachteten, dass ein Fakir seine Künste zeigte. Unter anderem wurde der übliche Trick mit dem Mangobaum gezeigt. Der Fakir legte in eine Schale einen Mangokern. Innerhalb von wenigen Minuten wuchs ein kleines Bäumchen empor. Der Baum blühte, brachte Früchte, und dann bot der Fakir den drei ausländischen

Beobachtern eine Mangofrucht dieses Baumes zum Essen an. Mein Berichterstatter und seine zwei Begleiter aßen die Frucht. Sie konnten sich den ganzen Vorgang nicht erklären. Nachdem die Show beendet war, haben sie dieses „Wunder“ diskutiert. Der eine fragte den andern: „Haben wir wirklich eine Mangofrucht gegessen?“ Unsere Hände sind ja völlig trocken. Die Mangofrucht ist ja sehr saftig und klebrig. Wir müssten doch Spuren dieses Mangosaftes an den Händen haben. Außerdem kann man ja eine Mangofrucht ohne Messer fast nicht essen. Wer von uns hat ein Messer?“ Der Seeoffizier besaß ein Taschenmesser. Sie öffneten es. Auch das Messer war trocken. Nach der Rückkehr zum Schiff machten sie sogar den Nylander-Test, um festzustellen, ob an dem Messer und an ihren Händen Spuren der Mangofrucht sich befanden. Der Test war negativ. Die drei Männer kamen zu der Überzeugung, dass sie einer Massensuggestion zum Opfer gefallen waren. Denn es ist ja unmöglich, dass aus einem Mangokern innerhalb von einer Viertelstunde ein Bäumchen wachsen kann, das blüht und in so kurzer Zeit essbare Früchte bringt.

Ich hörte in Ostasien Berichte ähnlicher Art und weiß auch aus Erfahrung, dass Fakire die Kraft zu einer Massensuggestion besitzen. In der westlichen Welt bin ich einer solchen Kraft der Massensuggestion nicht begegnet. Das Problem ist aber vielgestaltiger, als es hier den Anschein hat. Darum ein neues Beispiel:

Ein Schweizer Pfarrer bereiste ebenfalls Ostasien und geriet auch an einen Fakir, der dieses Mangobaumwunder praktizierte. Der Schweizer nahm seine Kamera und fotografierte die einzelnen Phasen. Er hat mir selbst die Bilder gezeigt. Man sieht, wie der Fakir einen Kern in die Schale legt. Nach einigen Minuten sieht man auf der zweiten Aufnahme eine kleine Pflanze, nach weiteren Minuten ein kleines Bäumchen. Dann wiederum auch das Bäumchen mit Blüten und Früchten. Der Schweizer war auch ursprünglich der Meinung gewesen, dass es sich um eine Suggestion handelt und konnte sich nun seine Aufnahmen nicht erklären. Denn der Fotoapparat unterliegt ja nicht einer Suggestion.

Nach diesem zweiten Beispiel müsste man also annehmen, dass es dem Fakir gelang, tatsächlich in kurzer Zeit aus einem Kern ein Bäumchen entstehen zu lassen. Aber auch dieses zweite Beispiel lässt noch Fragen offen. Deshalb weitere Einzelheiten.

Nahezu auf allen Kontinenten begegnete ich Magiern, die eine Art magnetische Kraft besitzen, mit der sie das Wachstum der Pflanzen beeinflussen und beschleunigen können. Selbst Watchman Nee, dieser chinesische Christ und Autor, erwähnt das in seinem Buch „The Latent Power of the Soul“. Ich habe es auch in deutschen parapsychologischen Büchern gelesen, dass es Menschen gibt, die Pflanzen magnetisieren und sie zu einem rascheren Wachstum anspornen. Mir ist allerdings die Tatsache unbekannt, dass man mit Hilfe einer magnetischen Kraft aus einem Samenkern in kürzester Zeit ein Bäumchen wachsen lassen kann.

Zu den Beispielen der fotografischen Aufnahmen des Schweizer Pfarrers habe ich einige Berichte sowohl in Ostasien als auch auf Haiti gehört.

Man erzählte mir von Spiritisten, die in der Lage seien, eine fotografische Platte oder auch einen Röntgenschirm durch eine mentale Kraft zu belichten. Der Organisator meiner Vorträge auf Haiti hat mir das Haus eines Zauberers gezeigt, der imstande ist, Filme, die in einer verschlossenen Kamera waren, zu belichten. Dieses Problem wird in spiritistischen Büchern gelegentlich diskutiert. Ein letztes Beispiel soll zeigen, dass wir es auf diesem Gebiet mit okkulten oder dämonischen Mächten zu tun haben. Ich bringe das Beispiel eines Schweizer Missionars, der in Ostasien arbeitete.

Dieser Missionar sah einem Fakir zu, der das berühmte Seilwunder zeigte. Der Fakir warf ein Seil in die Höhe. Das Seil blieb stehen, und ein junger Bursche kletterte an dem Seil hoch. Es wurden noch andere Kunststücke gezeigt. Der Missionar war überrascht, dass auch er mit eigenen Augen diesen Trick beobachten konnte. Er nahm dann seine Kamera und machte eine Aufnahme. In diesem Fall hatte das Erlebnis einen anderen Ausgang als bei dem erstgenannten Kameraerlebnis. Als der Film entwickelt war, sah er nur den Fakir am Boden sitzen. Auf der Aufnahme war weder etwas von dem hochgestellten Seil noch von dem Jungen zu sehen. Dem Missionar war klar, dass es sich hier um dämonische Kräfte handelte. Als er wieder einmal einem Fakir zusah, gebot er im Namen Jesu diesem Unwesen. Es war ihm dann eine Gebetserhörung, dass er dieses magische Kunststück des Fakirs nicht mehr sah, während die anderen Zuschauer nach wie vor verblüfft und erstaunt diesem Wunder zusahen.

Diese wenigen Beispiele zeigen die Vielgestaltigkeit dieses Problems. Auf jeden Fall wird klar, dass die natürlichen Kräfte eines Menschen für solche „Kunststücke“ nicht ausreichen. Wir haben es hier mit Mächten aus dem Abgrund zu tun. Ich rate Christen nicht, dass sie solchen Fakirkunststücken zusehen. Wenn man unvermutet in eine solche Menschenmenge gerät, wo derartige Dinge praktiziert werden, muss man sich unter den Schutz Gottes stellen. Im Notfall müssen wir auch im Namen Jesu gebieten. Ich habe das mehrmals in Ostasien erlebt und habe in solchen Situationen den Namen Jesu angerufen und mich unter seinen Schutz gestellt.