Der erste Band der Lebensgeschichte des Theologen Dr. Kurt E. Koch.
Der Autor berichtet von seiner stürmischen Jugendzeit und wie es zu einer radikalen Umkehr kam.
Aus dem jederzeit zu Streichen aufgelegten Lausbub wurde ein Nachfolger Christi.
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Der erste Band der Lebensgeschichte des Theologen Dr. Kurt E. Koch.
Der Autor berichtet von seiner stürmischen Jugendzeit und wie es zu einer radikalen Umkehr kam.
Aus dem jederzeit zu Streichen aufgelegten Lausbub wurde ein Nachfolger Christi.
Der erste Band aus der Reihe: „Aus meinem Leben“
An einem düsteren, nebligen Novembertag war ich geboren worden. Und diese Novembernebel schienen die erste Etappe meines Lebens mit grauen Schwaden zu überziehen. Die Unruhe und der Trennungsschmerz meiner Mutter schienen sich unbewußt auf mich jungen Erdenbürger zu übertragen.
Das erste bewußte Erlebnis war eine schwere Lungenentzündung, die erste von zwanzig, die in sechs Jahrzehnten nachfolgten. Die „rzte haben sich einige Male gewundert, daß ich das durchstehen konnte. Nun, wenn Gott einen für eine besondere Aufgabe am Leben erhalten will, dann bringen es selbst die „rzte nicht fertig, für einen Totenschein zu sorgen.
Mit der ärztlichen Versorgung war es bei dieser Erkrankung schlecht bestellt. Berghausen hatte keinen Arzt, und der Arzt im Nachbardorf war als Stabsarzt eingezogen worden. In unserem Dorf gab es aber ein „Unikum“, das praktisch alles konnte. Diesem Mann muß ich hier ein Denkmal setzen, zumal es die Verfasser des Heimatbuches nicht getan haben. Als Schüler und Student habe ich einmal alle Berufe und Tätigkeiten zusammengestellt, die dieser biedere Mann ausübte. Es waren 13 Sparten, in denen dieser ,,allround“-Mann zuhause war. Ich weiß kaum, wo ich beginnen soll.
War jemand im Dorf gestorben, so waltete er als Leichenbeschauer seines Amtes. Bei Hausschlachtungen war er der Fleischbeschauer, ohne dessen blauen Stempel niemand das Fleisch verwerten durfte. Er war Imker und Friseur. Für zehn Pfennig, später für 20 Pfennig schabte er mit halbstumpfen Klingen den alten Bauern den Bart. Samstags und sonntags morgens saßen die Bürger in seiner engen Bude und hielten stundenlang ihren Schwatz. Dabei verkaufte er auch Mützen, Hüte und Schirme. Nebenbei betrieb er auch das Postamt. Auch für die Karies der Zähne wußte er Rat und Abhilfe. Er zog mir die ersten Zähne. Ein Instrument, vor dem ich mich fürchtete, stand ebenfalls in der Barbierstube. Es sah aus wie ein großes Spinnrad: unten ein Pedal, um das Vehikel in Schwung zu bringen. Oben ein Rad, an dem in der Nabe ein Schlauch hing. Am Ende dieses Kabels hing ein Bohrer. Meiner Mutter hat er damit einen Zahn ausgebohrt, den er dann mit Silber-Amalgam füllte. Meine Mutter erzählte mir, das hätte schauerlich weh getan. Dies glaubte ich ihr aufs Wort. Auf seine bedeutendste Fähigkeit komme ich zum Schluß. Der gute alte Gröhbühl, so hieß dieser Mann, verstand sich auf Behandlung der Wunden und anderer ,,Weh-Wehs“. So wurde er auch bei meiner ersten Lungenentzündung zu Rate gezogen…